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Adresse: |
Franz-von-Sales-Straße 16, 52428 Jülich-Barmen |
Bauherr: |
Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales (OSFS) e. V., Haus Overbach |
Antragsteller: |
Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales (OSFS) e. V., Haus Overbach |
Ansprechpartner: |
Pater Josef Lienhard,
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Allgemeine Daten [3, 4] |
Süd-West Ansicht des Hauptgebäudes |
Projektadresse |
Science College Overbach Franz-von-Sales-Str. 16 52428 Jülich-Barmen Deutschland |
Baujahr |
2009 |
Anzahl der Schüler |
330 |
Anzahl der Klassenzimmer |
12 |
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Bruttogeschossfläche |
2.182 m² |
Beheizte Nettogrundfläche (EBF - Energiebezugsfläche)
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1.860 m² |
Beheiztes Gebäudevolumen |
8.556 m³ |
A/V |
0,39 1/m |
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Projektübersicht
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Das Science College Overbach befindet sich mitten im Gebäudeensemble des Hauses Overbach der Ordensgemeinschaft der Oblaten des hl. Franz von Sales e.V. Der Orden sieht seine zentrale Aufgabe - neben der Mission und der Pfarrseelsorge - vor allem in der Bildung in Schule und Jugendarbeit und gründete deshalb 1918 in Jülich-Barmen zu dem Kloster auch eine Schule. Durch Erweiterung des Ensembles um ein staatlich anerkanntes Gymnasium, einer Jugendbildungsstätte mit dem Schwerpunkt Musik und einem Internat entstand über die Jahre ein Bildungszentrum, zu dem seit dem Sommer 2009 auch das Science College und ein Gästehaus zählen. Mit dem Neubau des Science College zielt man auf den Ausbau experimenteller und nicht-experimenteller Bildungsangebote ab und wendet sich verstärkt an Schüler und Schülerinnen sowie junge Erwachsene im In- und Ausland mit Interesse in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Neben Seminarräumen wurden deshalb voll ausgestattete Fachräume (u. a. für die Astronomie mit Freiklasse), Laboratorien sowie Lern- und PC-Stationen gefordert. Ein in seinem Grundriss flexibles Forum soll die Möglichkeit zur Nutzung als Veranstaltungsort auch für Externe offenhalten, ergänzend wurde ein separates Gästehaus gebaut. Beide Gebäude erfüllen den energetischen Standard sogenannter Passivhäuser. Im Sinne der Qualitätsverbesserung von Unterricht und Jugendbildungsarbeit soll das Scienc College selbst als Lehr- und Demonstrationsobjekt für energieoptimiertes Bauen dienen. Neben dem Einsatz innovativer Techniken werden deshalb energetische Lehrbausteine ausgearbeitet, die die Vermittlung der komplexen Sachverhalte unterstützen. Das Gebäude wurde in den Teilbereich "EnEff:Schule" des Förderprogramms "Energieoptimiertes Bauen" des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie aufgenommen und wird zusätzlich, neben privaten Sponsoren, auch durch das Land Nordrhein-Westfalen und die Europäische Union unterstützt. |
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Lage [2]
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Standort des Science College Overbach in Deutschland |
Breitengrad |
50,93 °N |
Längengrad |
6,36 °O |
Höhenlage |
83 m über NN |
Mittlere Jahrestemperatur |
9,9 °C |
Mittlere Wintertemperatur |
6,4 °C |
Klima (TRY-Referenzstation) |
Klimazone TRY 5, Essen |
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Gebäudetyp |
Baujahr |
vor 1910 |
1910-1930 |
1930-1950 |
1950-1970 |
1970-1990 |
nach 1990 |
Dorfschule |
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Mehrgeschossige Schule |
Mittelflur-Schule |
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Seitenflur-Schule |
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Pavillon-Schule |
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Hallen-Schule |
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X |
Zentral-Schule |
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Kammform-Schule |
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Offenes-Konzept-Schule |
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Cluster-Schule |
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Sonstige |
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Zusätzliche Informationen |
Literatur, Quellenangaben
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Forschungsantrag, Science College Overbach Vorhabensbeschreibung |
[2] |
Klimadaten der Wetterstation des Forschungszentrums Jülich |
[3] |
BINE-Projektinfo 07/2009: Schule innovativ – naturwissenschaftliches Bildungszentrum |
[4] |
Angaben des Projektsteuerers |
[5] |
von Reis, H. / Helten, G. / Klima, M.: Präsentationen im Rahmen des Symposiums EnEff:Schule in Biberach a. d. Riß am 21.4.2009, Demonstrationsvorhaben Plus Energie Schule Reutershagen, Rostock |
[6] |
Milke, F. / Bolsius, J.: Präsentationen im Rahmen des Symposiums EnEff:Schule in Biberach a. d. Riß am 21.4.2009, Demonstrationsvorhaben 3-Liter-Haus-Schule Olbersdorf |
[7] |
Abschlussbericht zum Forschungsvorhaben des Planungsteams |
[8] |
Angaben des Ingenieurbüros P. Jung, Aachen |
[9] |
Bericht zur Berechnung der energetischen Wirksamkeit des Soldec Rondo: http://soldec.de/fileadmin/medienpool_sol/pdf_admin/berechnung_soldec_rondo.pdf |
[10] |
Internetportal Hahn Helten + Assoziierte, Architekten GmbH www.hahnheltenthiemann.de/projekte/kindergaerten-schulen-bildungsbauten/397-science-college-slider.html |
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Projektpartner
Projektsteuerung |
Ingenieurbüro für Umweltfragen, Aachen, Dipl.-Geol. Harald von Reis,
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Architektur |
Hahn Helten + Assozierte Architekten GmbH, Aachen,
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Energiekonzept |
Ingenieurbüro inco GmbH, Aachen, Martin Klima,
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Simulation, Monitoring, Beitrag zu Lernbausteinen |
Fachhochschule Aachen, Solar-Institut Jülich (SIJ),
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Simulation |
IPJ - Ingenieurbüro P. Jung GmbH Köln,
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Förderung |
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie: "EnEff:Schule" Ministerium für Bauen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen Ministerium für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen Europäische Union: "Europäischer Fonds für regionale Entwicklung"
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Links
Homepage des Science College Overbach: www.science-college-overbach.de
Vorträge der Projektsteuerer und Energieplaner im Rahmen des Symposiums EnEff:Schule in Biberach a. d. Riß am 21.4.2009: www.eneff-schule.de/index.php/Veranstaltung/Veranstaltung-Allgemein/symposium-eneffschule-biberach-2009.html
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Abbildungsnachweis
Fotos Innen- und Außenraum: Ingenieurbüro für Umweltfragen, Aachen
Luftbild: Homepage des Gymnasiums Overbach www.gymnasium-overbach.de
Lageplan, Grundriss: Science College Overbach Vorhabensbeschreibung / Hahn Helten + Assoziierte Architekten GmbH, Aachen
Anlagenschema Heiz-/Kühlsystem: Science College Overbach Vorhabensbeschreibung / Ingenieurbüro inco GmbH, Aachen
Fotos, Zeichnungen und Grafiken des Kapitels »Realisierung« sind dem Abschlussbericht des Planungsteams [7] und der Projektbeschreibung aus der Internetpräsentation der Architekten Hahn Helten + Assoziierte [10] entnommen
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Im Science College soll begabten Schülern die Möglichkeit gegeben werden, sich intensiv mit Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Technik auseinanderzusetzen. Neben exzellenter fachlicher Ausstattung wurde deshalb - im Sinne einer praxisnahen Ausbildung - Wert auf ein innovatives Gebäudekonzept gelegt, durch das die Schüler direkt vor Ort Energieeffizienz erfahren und begreifen können. Für die Neubauten wird Passivhausstandard angestrebt. Im Folgenden steht das Science College aufgrund seiner Architektur, der Gebäudetechnik und dem pädagogischen Konzept im Mittelpunkt.
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Architektur |
Das Science College wurde auf ein Grundstück an die Bestandsgebäude anschließend geplant und steht in starkem Kontext zwischen den historischen Altbauten auf der einen und einem Landschaftsschutzgebiet auf der anderen Seite.
Der Entwurf wurde so konzipiert, dass die Gesamtanlage weiterhin zur Landschaft hin offen bleibt. Das Gästehaus für 12 Schüler bildet die Verlängerung des östlichen Arms des Altbaus und gleicht sich in seiner Form und Architektur an die Bestandsgebäude an. In diese U-förmige Anlage wurde das Science College als Solitär mit moderner Formensprache und Materialwahl gestellt. Das Gebäude ist in sich verdreht, so dass das Erdgeschoss am alten Vierkanthof ausgerichtet ist, während die oberen Etagen den Landschaftsfluchten folgen.
Das College ist als konzentrischer Baukörper konzipiert. In seinem Zentrum befindet sich das Forum als Raum der Begegnung und Kommunikation. Rund um dieses Zentrum steigen wie bei einer Helix die Fachbereiche mit den Einheiten Sammlung, Vorbereitung und Hörsaal über zwei Geschosse an ("Band des Wissens"). Den oberen Abschluss bildet eine Freiklasse anschließend an den Astronomieraum. Dem Wunsch nach einer vom Austausch geprägten Lernatmosphäre wurde durch eine transparente und offene Gestaltung der Fachbereiche Rechnung getragen.
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Luftaufnahme der Gesamtanlage in der Bauphase von Science College und Gästehaus |
Lageplan des Bauvorhabens Science College |
Grundriss des 1. Obergeschosses |
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Bauteile |
Das Gebäude ist als Stahlbeton-Massivbau mit einer Trapezblech-Dachkonstruktion über dem zentralen Forum geplant. Die übrigen Dachbereiche sind massive Flachdächer (teilweise als Dachterrasse). Diese dienen im Verbund mit Stützen und Wänden dem Lastabtrag aus Gebäudeauskragungen von bis zu 8 m und haben deshalb integrierte Armierungen. Ein hoher Dämmstandard der Gebäudehülle, bei durch die Gebäudeform optimiertem Volumen-Oberflächenverhältnis, soll den spezifischen Transmissionswärmeverlust (mittlerer U-Wert der thermischen Hülle) auf unter 0,25 W/m²K reduzieren. Die Innenwände erfüllen die Anforderungen für erhöhten Schallschutz und sind mit Brandschutzverglasung ausgeführt. Im Atrium gewährleisten Rauchgasvorhänge die Erfüllung der Brandschutzanforderungen.
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Zusammenstellung der vorgesehenen U-Werte der Gebäudehüllflächen [1] |
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Bauteil |
U-Wert [W/m²K] |
Außenwand |
< 0,20 |
Fenster |
< 1,00 |
Dach |
< 0,12 |
Boden |
< 0,13 |
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Anlagentechnik |
Im Bereich der Anlagentechnik wurde ein Konzept verfolgt, welches versucht, äußere (solare Gewinne) und innere Wärmequellen optimal zu nutzen und für Heizzwecke zur Verfügung zu stellen.
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Gekoppeltes Heiz- und Kühlsystem des Neubaus mit dem Internatsgebäude |
Das Heizsystem ist monovalent, d. h. die einzige Heizquelle stellt eine über 9 Erdsonden an das Erdreich gekoppelte Wärmepumpe dar, die das Gebäude über Bauteilaktivierung der 20 cm dicken Stahlbetondecken temperiert. Die Koppelung des Heizsystems an das Erdreich bietet sich aufgrund einer hohen Verfügbarkeit von oberflächennah vorhandenem, fließendem Grundwasser aus dem Talbett der Rur an. Durch Aktivierung der Speichermassen kann dieses genutzt werden, um mit sehr niedrigen Temperaturen zu heizen (24 °C) und zu kühlen (18 °C). Durch diese kleine Temperaturdifferenz zwischen Quelle und Senke (Empfänger) kann eine hohe Effizienz der Wärmepumpe bei gleichzeitig minimalem Energieverbrauch erwartet werden. Man spricht hier von einem Niedrigexergie-Konzept.
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Schema des Energieflusses |
In Verbindung mit dem guten Wärmedämmstandard der Gebäudehülle und einer effizienten Lüftungsanlage benötigen die Klassenräume in der Heizperiode nach Schulbeginn häufig keine weitere Energiezufuhr mehr ("Schüler heizen ihre Schule"). Vielmehr muss bei höheren Außenlufttemperaturen überschüssige Wärme aus den Klassenräumen abgeführt und in Flure und Nebenräume ohne Wärmequellen verteilt, bzw. über eine zweite Wärmepumpe zur Warmwasserbereitung im Gästehaus herangezogen werden. Dazu wird überschüssige Wärme aus dem Schulgebäude entnommen und in einem Pufferspeicher auf ein Temperaturniveau von ca. 55 °C angehoben und steht dann für Heizzwecke und Warmwasserbereitung im Internatsgebäude zur Verfügung.
Auch die Möglichkeit der direkten, passiven Kühlung der Gebäude "Science College" und "Internat" wird über die Erdsonden bei minimalem Hilfsenergieeinsatz genutzt.
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Laborraum mit offener Abhangdecke mit Akustik-Baffeln |
Um den Energie- und damit Kostenrahmen der sommerlichen Kühlung möglichst gering zu halten, wurden ursprüngliche Nutzeranforderungen (Raumtemperaturen konstant unter 26 °C bei Vollbelegung und ohne Nachtlüftung) der maximalen Kühlleistung des Erdsondenfelds angepasst. Werden Temperaturüberschreitungen über 26 °C an max. 60 Jahresstunden (ca. 4 % des Jahres) akzeptiert, kann das Gebäude passiv über die Bauteilaktivierung gekühlt werden, und es bedarf lediglich im Simulationslabor einer zusätzlichen Fußboden-Kühlung und dem Wechsel von normalen Computern auf Energiesparrechnern. Für die Klassen und die Flure wird eine offene Abhangdecke mit Akustik-Baffeln geplant und entwickelt, die, unter Berücksichtigung der raumakustischen Ziele, die Abgabe von Strahlungswärme nicht wesentlich vermindert.
Neben niedrigen Transmissionswärmeverlusten ist auch die Minimierung der Lüftungswärmeverluste durch eine effektive Lüftung mit Wärmerückgewinnung ein wichtiger Schritt zum Erreichen des 3-Liter-Haus-Standards. Die Lüftungsanlage im Science College ist deshalb als Zu- und Abluftanlage mit einem Gesamtvolumenstrom von ca. 6.300 m³/h und Wärme- und Feuchtrückgewinnung aus der Abluft konzipiert. Die Zuluft wird dabei präsenzabhängig und bedarfsorientiert in den Hörsälen und Seminarräumen eingebracht, die Abluft wird über die Vorbereitungs- und Sammelräume abgesaugt. Nicht genutzte Bereiche werden nicht versorgt und verursachen keine Lüftungswärmeverluste. Dies führt zu einer Reduzierung der bewegten Luftmengen. Die erforderliche Luftwechselrate wird auf Basis der bisherigen Erfahrungen auf 17 m³/h∙Person angesetzt, in Verbindung mit einer gezielten Fensterlüftung kann damit die maximale CO2-Konzentration von 1.500 ppm größtenteils eingehalten werden. Höhere Volumenströme sind möglich, hierzu werden im Rahmen des Monitorings Untersuchungen durchgeführt Im Gästehaus wird ebenfalls eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung eingesetzt, hier als Gegenstrom-Plattenwärmetauscher.
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Heliostatspiegel |
Das Beleuchtungskonzept zielt auf eine Verringerung des Kunstlichtgebrauchs durch eine optimierte Tageslichtnutzung in Forum und Klassenräumen ab. Im Forum wird der Tageslichteintrag erhöht durch lichtlenkende Heliostatspiegel ("Lichtbrunnen") im Dach, die dem Sonnenstand nachgeführt werden. Die teilweise zum Forum transparenten Klassen ermöglichen, neben didaktischem Austausch, vor allem beidseitige Beleuchtung.
Dadurch wird die ausreichende Versorgung mit natürlichem Licht gewährleistet. Im Science College kommt als Sonnenschutz eine schaltbare "EControl"–Verglasung zum Einsatz, die sich bei Sonneneinstrahlung dunkel färbt (Reduzierung des g-Wertes), und so den solaren Energieeintrag reduziert und die Überwärmung der Klassenräume verhindert. Es handelt sich hierbei um eine Sandwichscheibe mit zwischenliegender Polymerfolie, die sich bei Anlegen einer Spannung von ca. 3 Volt verfärbt. Für den Schaltvorgang werden laut Hersteller ca. 0,5 Wh/m² benötigt. Bei bewölktem Himmel entfärbt sich die Verglasung wieder und sorgt für ungetrübten Durchblick ohne störenden mechanischen Sonnenschutz. Licht- und Wärmeeintrag ins Gebäude werden damit steuerbar. Der Grad der Lichttransmission liegt zwischen 13 und 46 % bei einem g-Wert der Verglasung zwischen 10 und 32 %.
Der Einsatz künstlicher Beleuchtung erfolgt unter tageslichtabhängiger Steuerung. In zwei Fachklassen wurden zudem Leuchtstofflampen installiert, die tages- und jahreszeitliche Farbtemperaturen nachbilden, womit die Auswirkungen der Lichtfarbe auf das Lernverhalten erforscht werden können.
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Zum Atrium hin transparente Lehrräume |
"EControl"-Verglasung |
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Geplante Finanzierung |
Integrative Energieplanung sowie eine umfassende Optimierung des Gebäudebetriebs helfen, die Energie-, Wartungs- und Folgekosten der Gebäude gering zu halten. Die gesamten Realisierungskosten belaufen sich auf rund 7,7 Mio. Euro brutto. Zuschüsse erhielt das Projekt aus - verschiedenen Förderprogrammen der EU (Ziel2.NRW), - des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie, - des Ministeriums für Bauen und Verkehr (EuRegionalen 2008) des Landes Nordrhein-Westfalen sowie - des Ministeriums für Generationen, Familie, Frauen und Integrationdes Landes Nordrhein-Westfalen und - aus Spenden von Wirtschaft und Industrie. Die Gelder teilen sich folgendermaßen auf [4]:
Brutto-Realisierungskosten - gesamt |
7.667.000 € |
|
|
Öffentliche Mittel Bund |
1.030.702 € |
Öffentliche Mittel Land |
3.992.000 € |
Eigenmittel |
1.214.600 € |
Kreditfinanzierung |
1.429.698 € |
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Zeitlicher Ablauf, Veränderungen hinsichtlich der Planungen |
Zum Zeitpunkt Ende 2007 befand sich die integrale Planung des Projektes in der Planungsphase 1, die Vorplanung Phase 0 war abgeschlossen. Der Baubeginn war für April 2008 anvisiert und der offizielle Spatenstich fand am 23.04.2008 statt. Mit den Bauarbeiten wurde Ende Mai 2008 begonnen. Verzögerungen im Bauablauf entstanden durch die elektrochrome Verglasung, zumal ein langer Vorlauf in der Produktion notwendig war. Vor Weihnachten 2008 konnte die wetterfeste Hülle sowohl des Gästehauses als auch des Science College geschlossen werden. Der Innenausbau erfolgte ab Anfang 2009. Am 27.6.2009 fand die Einweihung statt. Bereits im März 2009 fanden erste Messungen des Betriebs der Erdsonden statt. Im Herbst 2009 wurden die Schaltschränke der GLT in Betrieb genommen, parallel erfolgte der Abgleich der Messfühler und die Inbetriebnahme der Messdatenspeicherung. Seit November 2009 sind verlässliche Daten in der Monitoring-Datenbank verfügbar. Eine Fortsetzung des Monitorings wurde bis Mitte 2013 beantragt.
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Ausführung der Bauphasen, Veränderungen hinsichtlich der Planungen ERDBAU |
Erdsonden
Die Konzeption der Erdsonden sah eine Heizleistung von 30 kW bei Wärmepumpenbetrieb und eine Kühlleistung von 15 kW vor. Es sollten Untersuchungen mit Messfühlern in vier unterschiedlichen Tiefen erfolgen, um das Verhalten des Erdreiches messtechnisch zu erfassen. Parallel erfolgte eine Gebäudesimulation, in der unter Annahme extremer Rahmenbedingungen festgestellt wurde, dass die Kühlleistung die Heizleistung bei weitem übersteigt. Die 8 Erdsonden wurden im Januar 2009 gebohrt. Die für die Messtechnik bestimmte Sonde konnte nicht bis auf 80 m abgesetzt werden. Eine Nachmessung durch das SIJ ergab eine Tiefe von 65 m. Daraufhin wurde durch den Bohrunternehmer eine 9. Bohrung vorgenommen. Nach den Bohrungen wurde direkt ein Response-Test mit anschließender Simulation der möglichen Heiz- und Kühlleistung durchgeführt. Daraus ergab sich, dass die aus der vorherigen Gebäudesimulation ermittelte Kältearbeit nicht erbracht werden würde. Daraufhin wurden die Rahmenbedingungen der ursprünglichen Gebäudesimulation kritisch hinterfragt und aktuelle Planungsdaten eingesetzt. In fast allen Räumen konnten so angenehme Innenraumtemperaturen in der Gebäudesimulation erzielt werden. Lediglich in einem Raum waren zusätzliche technische Maßnahmen nötig. Durch die Kenntnis der geologischen Situation vor Ort wurde beschlossen, die Anzahl der Bohrungen nicht zu verändern. Die ersten Messergebnisse bestätigen diese Vorgehensweise. Die Messungen weisen darauf hin, dass sich das Erdreich und damit die Sonden schneller regenerieren, als dies im Response-Test angenommen wurde. Durch recht hohe Fließgeschwindigkeiten des Grundwassers bis zu 1 m/h im Bereich des ersten Grundleiters können konstante Temperaturwerte erreicht werden. Auch im kühleren Winter 2009/10 wurde keine deutliche Auskühlung der Erdsonden festgestellt. Dies deutet darauf hin, dass die zu erwarteten Leistungsdaten aus dem Response-Test übertroffen werden. Bis auf einen kurzzeitigen Ausfall der Anlage aufgrund einer Undichtigkeit an einer Verschraubung im Verteilerschacht bereiteten die Erdsonden im bisherigen Betrieb keine Probleme.
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Zusammenstellung der Simulationsergebnisse [8] |
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Heizen |
Kühlen |
Internat |
Schule |
Summe |
Internat |
Schule |
Summe |
[kWh] |
[kWh] |
[kWh] |
[%] |
[kWh] |
[kWh] |
[kWh] |
[%] |
Januar |
535 |
7.204 |
7.739 |
21 |
5 |
5 |
5 |
0 |
Februar |
457 |
5.676 |
6.133 |
17 |
0 |
2 |
2 |
0 |
März |
254 |
5.022 |
5.276 |
14 |
45 |
46 |
91 |
0 |
April |
79 |
3.502 |
3.581 |
10 |
360 |
938 |
1.298 |
2 |
Mai |
1 |
61 |
62 |
0 |
1.912 |
9.529 |
11.441 |
17 |
Juni |
|
16 |
16 |
0 |
2.280 |
12.593 |
14.873 |
22 |
Juli |
|
2 |
2 |
0 |
2.829 |
15.091 |
17.920 |
26 |
August |
|
|
0 |
0 |
2.607 |
9.392 |
11.999 |
17 |
September |
4 |
169 |
173 |
0 |
1.497 |
5.778 |
7.275 |
11 |
Oktober |
15 |
1.066 |
1.081 |
3 |
982 |
2.281 |
3.263 |
5 |
November |
184 |
4.293 |
4.477 |
12 |
126 |
299 |
425 |
1 |
Dezember |
703 |
7.472 |
8.175 |
22 |
0 |
0 |
0 |
0 |
GESAMT |
|
|
36.715 |
|
|
|
68.592 |
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ROHBAU
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Betonkerntemperierung (BKT)
Die Auslegung der Speichermassenaktivierung wurde anhand der Heizlastberechnung ermittelt. Bei der Verlegung der Rohrschlangen der Betonkerntemperierung wurde auf vorgefertigte Matten zurückgegriffen. Dies erwies sich aufgrund der komplexen Gebäudegeometrie mit den hohen tragwerksplanerischen Anforderungen als sehr planungsaufwändig. Die Einbindung der Matten in die Stahlbewehrung erforderte zudem eine hohe Nachbearbeitung auf der Baustelle. Eine Vor-Ort-Montage wäre in diesem Falle kostengünstiger und schneller gewesen.
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Die Verlegung der Anbindeleitungen der BKT verlief größtenteils problemlos. Lediglich vereinzelt kam es zu kleineren Einbaufehlern, die jedoch erkannt und behoben wurden. So wurde beispielsweise im Gästehaus im Rahmen der nachfolgenden Gewerke eine BKT Leitung angebohrt. Sie wurde freigelegt und repariert.
Insbesondere die Abstimmung der Gewerke Rohbau und Haustechnik war von Bedeutung.
Die BKT wurde gemeinsam mit der Wärmepumpe ab Januar 2009 im Science College in Betrieb genommen und wurden zur Baustellenbeheizung und Bautrocknung genutzt. Die Erdsonden erfuhren hier ihre maximale Dauerbelastung. Im Februar 2009 wurde nach einer langen Frostperiode das Gästehaus an den BKT-Kreis des Science College angebunden. Die hydraulische Ankoppelung musste dafür einreguliert werden.
Seitdem funktioniert die Betonkerntemperierung wie geplant. In den Räumen können die Innenraumtemperaturen auch bei sehr hohen Außentemperaturen stabil auf 26 °C gehalten werden.
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Einsatz vorkonfektionierter Matten bei der Verlegung der Betonkerntemperierung |
Anbindung der BKT-Leitungen an das Verteilsystem (hier im 1. OG) |
GEBÄUDEHÜLLE
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Vorbereitung der Fassade für die Anbringung des Wärmedämmverbundsystems
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Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
Nach intensiven Planungen und Entwicklung eines an die gebäudespezifischen Anforderungen angepassten Sandwichsystems mit Vakuum-Dämmpaneelen und äußerer Schutzschicht kam es zu einer europaweiten Ausschreibung. Die eingereichten Ergebnisse lagen um den Faktor 1,5 über den für den Förderantrag berechneten Kosten. Nach Recherchen stellte sich heraus, dass die Fassade innerhalb der anfänglichen Kostenschätzung nicht realisierbar war, zumal die Firmen zu Zeiten der Bauhochkonjunktur voll ausgelastet waren und wenig Interesse an einer pilothaften Umsetzung des neuen Fassadentypus hatten.
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Die Fassade wurde daher in Absprache mit dem Projektträger als herkömmliches Wärmedämmverbundsystem mit einem Kunstharzputz und einer 30 cm dicken Polystyroldämmung (U-Wert des WDVS = 0,40 W/m²K) ausgeführt. Im kostenmäßigen Gesamtrahmen waren andere Fassadentypen mit ähnlich gutem Wärmeschutz wirtschaftlich nicht darstellbar. Ein Problem bei der Verwendung dieser sehr dicken Dämmplatten in Kombination mit der dunklen Putzfarbe war, dass sich Wochen nach der Fertigstellung die Plattenstrukturen durch Verfärbungen im Putz durchzeichneten, was sich durch die zusätzliche Einlage von Glasfasermatten als Putzträger verhindern lässt.
Lediglich innerhalb der Alu-Glaskonstruktionen waren die Vakuum-Dämmpaneele wirtschaftlich einzusetzen und erzielten dort trotz geringer Querschnitte sehr gute Dämmwerte.
Horizontalschnitt des Vakuum-Dämmpaneels zwischen Fenster und Fluchttür
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Fenster
In der EnEV 2007 wird für Gebäude mit raumlufttechnischen RLT-Anlagen eine dichte Gebäudehülle mit einer maximalen Luftwechselrate n50 von 1,5 1/h verlangt, Passivhäuser erfordern eine noch dichtere Gebäudehülle mit n50 = 0,6 1/h. Im Science College ergab die Luftdichtheitsmessung (Blower-Door-Test) eine Luftwechselrate von n50 = 0,47 1/h. Zum Erreichen dieser hohen Luftdichtigkeit wurden bauseitig Butyldichtungsfolien für die Abdichtung der Fenster verwendet. Aufgrund des Einbaus bei niedrigen Temperaturen und relativ hohen Luftfeuchten musste ein Spezialkleber verwendet und die Massivbauteile vor dem Kleben vorgetrocknet werden.
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Einbau der Fenster |
Während die thermisch getrennten Aluminiumfenster im Science College eine Aufnahmenut für Bauanschlussfolien besaßen, war dies bei den Kunststofffenstern im Gästehaus nicht der Fall. Hier stellte sich der Anschluss an die Fensterprofile als problematisch heraus, da kein mechanisch sicherer Anschluss mit einer Folie im Keder möglich war. Somit mussten die Dichtungsfolien auf den Rahmen aufgeklebt werden, was insbesondere an den Ecken problematisch war und mehrere Nachbesserungen erforderte, die in Blower-Door-Tests frühzeitig erkannt und veranlasst wurden. Eine werkseitige Ausstattung der Rahmen mit Folie führte zu deutlich weniger Undichtigkeiten. Dennoch kann die Vorgehensweise als erfolgreich bewertet werden, da die frühzeitige eingesetzte Messtechnik nicht als isoliertes Nachweisverfahren gesehen wurde, sondern eine Verbesserung der Bautechnik mittels Sensibilisierung der Handwerker bewirkte. Gerade bei in der Errichtung von luftdichten Gebäudehüllen unerfahrenen Baufirmen wird daher der Blower-Door-Test zur Überwachung der Sorgfalt beim Bauteileinbau dringend empfohlen. |
Minimierung der Wärmebrücken
In der Planungsphase konnten durch die Ermittlung der Wärmebrückenverlustkoeffizienten die Schwachstellen der Fassadenanschlüsse frühzeitig erkannt und optimiert werden. Der Ersatz der ursprünglich geplanten Vakuumdämmpaneele durch das Wärmedämmverbundsystem ist aus wärmebrückentechnischer Sicht von Vorteil, da Wärmebrücken bei den Befestigungselementen vermieden werden. Die Ausführung wurde baubegleitend kontrolliert, wobei besondere Sorgfalt auf die Detailpunkte der Fenster-, Sockel- und Attikaanschlüsse gelegt wurde. Dadurch konnten Ungenauigkeiten, wie offene Fugen zwischen Dämmplatten, vermieden werden.
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Thermographie-Aufnahmen des Science College und des Gästehauses (rechts) |
Erzielte U-Werte der Gebäudehülle
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Zusammenstellung der U-Werte der Gebäudehüllflächen nach der Sanierung [Abfrage der Ist-Daten] |
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Bauteil |
U-Wert [W/m²K] |
Beschreibung |
Außenwand |
0,15 |
Außenwand massiv: 25 cm Beton, 30 cm WDVS WLG 040, 0,5 cm Putz |
0,83 |
Pfosten-Riegel-Fassade mit Vakuumdämmpaneelen |
0,19 |
Wand gegen Erdreich: 25 cm Beton, 18 cm Perimeterdämmung |
Fenster |
0,8 |
thermisch getrennte Alu-Stahl-Rahmen, 3-fach-Verglasung: - Fensterbänder OG |
1,10 |
- Pfosten-Riegel-Fassade Nord |
0,90 |
- Pfosten-Riegel-Fassade Ost |
1,00 |
- Pfosten-Riegel-Fassade Süd |
1,20 |
- Fenster RWA Forum |
1,4 / 0,75 |
thermisch getrennte Alu-Stahl-Rahmen, 2-fachVerglasung: - Oberlicht Forum geöffnet / geschlossen [9] |
1,80 |
Kunststoffrahmen, 3-fach-Verglasung: - Oberlicht Treppe |
Dach |
0,11 |
Flachdach massiv: 23 cm Beton, Abklebung, 32 cm Gefälledämmung Kunststoffdachbahn (bei begehbarer Dachterrasse - zusätzlich Schüttung und Belag) |
Flachdach Forum: Trapezblech, Dampfsperre, Wärmedämmung, Kunsstoffdachbahn |
Boden |
0,3 |
5 cm Estrich, PE-Folie, 2,7 cm Trittschalldämmung, 13 cm Wärmedämmung, 30 cm Beton, 12 cm Perimeterdämmung |
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TECHNISCHER AUSBAU
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Im Rahmen der Konzeptplanungen wurde ein umfangreiches Technikkonzept erstellt.
Ãœbersichtsschema Haustechnik [10]
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Durch die anfänglich erstellte Gebäudesimulation konnte nachgewiesen werden, dass die geplanten Maßnahmen in den meisten Räumen eine angenehme Innenraumtemperatur gewährleisten.
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Zonierung im 1. OG des Science College [8]
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Empfindungstemperaturen in den Chemieräumen im 1. OG des Science College während einer Sommerwoche [8] |
Lediglich im SimuLab im Erdgeschoss des Science College wurde der Einbau einer Fußbodenheizung zu Kühlungszwecken beschlossen. Zudem ergab die Simulation, dass in den Räumen der Nordwest-Seite des ersten Geschosses auf EControl-Glas verzichtet werden kann. |
Summenhäufigkeit der Empfindungstemperatur in ausgewählten Räumen während der Nutzungszeit [8] |
Zur Steuerung der Anlagentechnik wird eine Gebäudeleittechnik GLT eingesetzt. Diese dient gleichzeitig der Erfassung der Messdaten. Daraus ergaben sich erweiterte Anforderungen für die GLT zur Integration der erweiterten Parameter für Datenspeicherung, Datenaufbereitung und Weitervermittlung der Daten. Durch die frühzeitige Einbindung des Messteams in die Planungen konnten diese Anforderungen umgesetzt werden. So wurde eine ausführliche Messpunktliste erstellt, die in die Planung der GLT eingearbeitet wurde.
Ausschnitt der Ausführungsplanung "Heizung" mit Beschreibung der Datenpunkte
Hier wirkte sich die Beauftragung eines relativ kleinen Unternehmens zur Systemprogrammierung positiv aus, welches transparente Soft- und Hardwarekomponenten mit nachvollziehbaren Programmierungen verwendete, so dass Fehler rasch erkannt und behoben werden konnten. Die Verdrahtung der Feldgeräte und der Steuermodule der EControl-Gläser war teilweise schwierig. Insgesamt war die Fehlerquote der Verkabelung recht gering, wodurch ein frühzeitiger Anlagenbetrieb gewährleistet werden konnte. Parallel erfolgte der Abgleich der Fühler und die Inbetriebnahme der Messdatenspeicherung, so dass ab November 2009 belastbare Messdaten erfasst wurden. Aus ersten Messergebnissen wurden Unstimmigkeiten bei der Steuerung der EControl-Gläser und der Heliostate deutlich, die jedoch dank der offenen Programmierfunktion des TAC-Programms behoben werden konnten. Als aufwändig hat sich hingegen die Abstimmung mit dem Schnittstellenmodul des Wärmepumpenherstellers herausgestellt. Es wird empfohlen, zukünftig die Schnittstelle über potentialfreie Kontakte zu gewährleisten. Die in den Elektro-Unterverteilungen montierten Elektrozähler erforderten eine Umprogrammierung, was ebenso mit intensiver Recherche der Herstellerinformationen verbunden war.
Seit Dezember 2009 läuft die Regelungsanlage im Wesentlichen störungsfrei.
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Wärmepumpen
Die Wärmepumpen wurden im Januar 2009 in Betrieb genommen. Seitdem arbeiten sie recht stabil. Unregelmäßigkeiten gab es jedoch bei der elektronischen Steuerung des Expansionsventils der Wärmepumpe im Science College, das aufgrund eines Software-Problems nicht richtig angesteuert werden konnte. Dieser dem Hersteller bekannte Sachverhalt wurde erst nach Reklamation ausgebessert.
Schaubild Wärmepumpe im Science College
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Als Wärmequelle für die Wärmepumpe im Gästehaus sollte das Temperaturniveau der Betonkerntemperierung des Science College dienen. Dadurch versprach man sich, Temperaturüberschüsse aus dem Schulbetrieb für die Warmwasserbereitung und die Nachheizung der Lüftung im Gästehaus nutzen zu können. Die Simulation bescheinigte diesem System gleich gute Effizienzwerte wie bei einem direkten Anschluss an die Erdsonden. Durch den Werkskundendienst wurde ein getrenntes System mit Wärmetauscher gefordert, welches in den Planungen trotz Absprachen mit der Entwicklungsabteilung der Herstellerfirma nicht als Anforderung genannt wurde. Die Taktung der Wärmepumpe im Gästehaus musste nachreguliert werden, nachdem in den ersten Monaten übermäßig häufig die Stufe für zusätzlichen Lüftungswärmebedarf angesteuert wurde.
Schaubild: Wärmepumpe im Gästehaus
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Unterstützt wird die Warmwasseraufbereitung durch eine Solaranlage auf dem Dach des Gästehauses. Aussagen zur Effizienz der Anlage können erst nach Auswertung der Messdaten erfolgen.
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Lüftungsanlage
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Lüftungskanäle auf dem Dach des Science College – im Hintergrund die Heliostaten
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Aufgrund neuer Brandschutzbestimmungen musste das Lüftungskonzept so umgeplant werden, dass die energetisch vorteilhaften Überströmungen von Klassenräumen in den Flur- und Aulabereich leider nicht mehr eingesetzt werden konnten. Dadurch mussten zusätzliche Leitungen und ein leicht erhöhter Volumenstrom ausgelegt werden. Die veränderten Brandschutzanforderungen bedingten gegenüber den ersten Planungen eine weitaus aufwändigere und somit teurere Montage auf dem Dach.
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Auch die Einrichtung des S1 Labors und die Überarbeitung des Konzeptes für die Fachklassen bedingten höhere Volumenströme. Die Lüftungsanlage wurde daraufhin in Abstimmung mit dem Hersteller und dem Lüftungsbauer erneut überarbeitet und hinsichtlich der Energieeffizienz optimiert. Der gemessene Wärmebereitstellungsgrad liegt unter den Werksangaben. Da aufgrund der Vorgaben des Monitorings in mehreren Fachklassen CO2-Messsensoren installiert wurden, konnten diese dazu genutzt werden, den Volumenstrom entgegen der ursprünglichen Planung in Abhängigkeit von der CO2-Konzentration zu steuern. So können die Konzentrationen unter dem Zielwert von 1500 ppm gehalten werden. Die Messwerte werden dann auf die Steuerung der übrigen Räume übertragen und als Festwert eingegeben. Dies hat sich als sinnvolle Regelstrategie herausgestellt, die bedarfsabhängig den Volumenstrom der Klassenräume anpasst. Lediglich in den Fachklassen Vorbereitung und Hörsaal Physik kam es zeitweise zu hohen CO2-Werten aufgrund vertauschter Präsenzmelder, die in den Klassen - neben dem Kunstlicht - auch die Freigabe der Lüftungsanlage veranlassen.
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Belichtung und Beleuchtung
Der natürliche Lichteintrag sollte so hoch wie möglich ausfallen. Daher wurden verschiedene Systeme zur Erhöhung des natürlichen Lichteintrags und zur Verschattung eingesetzt. Ergänzend kam tageslichtverlaufnachbildende Beleuchtung zum Einsatz.
Heliostate zur Lichtlenkung
Konstruktionsdetail: Anschluss Heliostat an Trapezblech-Dachkonstruktion
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Montage des Tragrahmens eines Heliostaten
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Die Integration der Lichtlenksysteme, der sogenannten Heliostaten, in die Dachflächen erforderte einen massiven Planungsnachaufwand, da bisher keine Erfahrungen für den Einsatz in Stahlkonstruktionen insbesondere der hier verwendeten Trapezdachkonstruktion vorlagen.
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Zur Einstellung der Parameter der einzelnen Betriebsmodi (Nachführung bei direktem Sonnenlicht, Nachführung bei diffusem Sonnenlicht, Verschattung / optimale PV-Nachführung, geschlossener Zustand) war eine enge Zusammenarbeit der Hahn Helten Architekten mit dem Solar Institut Jülich und dem Ingenieurbüro INCO nötig. Es zeigte sich, dass die ursprünglich gewählten Parameter zu eng gewählt waren, so dass die Spiegel zu oft zwischen den Funktionen Öffnen / Schließen und Verschatten / Reflektieren wechselten. Nach Anpassung der Parameter konnte dieses Problem behoben werden. Zudem wurde ein Handschalter im Veranstaltungsbüro integriert, um auf bestimmte Nutzungsanforderungen (wie z. B. notwendige Verschattung bei Projektionen im Forum) reagieren zu können.
Durch Störfälle in den ersten Betriebsmonaten wurde die Mechanik beschädigt. Zum einen wurde der Schließ-Mechanismus der Heliostate bei hohen Windgeschwindigkeiten nicht ausgelöst, wodurch die Motorgehäuse der Spiegel in die Dachfläche gedrückt wurden. Zum anderen kam es zu Verzerrungen der Reflektionsfläche und Verformungen der Führungsgestänge an einem Spiegel, da die zwei Motoren zur Steuerung aufgrund der elektrotechnischen Störungen nicht mehr synchron liefen. Seit Behebung der Ursachen dieser Probleme funktionieren die Spiegel problemlos. |
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Lichtlenkung im Forum des Science College |
Durch spiralförmige Plexiglaskonstruktionen im Rauminnern wird das Licht in die Horizontale umgeleitet und es werden Lichteffekte in den Raum gestreut. Dadurch wird im Foyer und den umgebenden Erschließungsflächen eine angenehme Tageslichtsituation geschaffen, die in dieser Qualität durch Kunstlichtbeleuchtung nicht zu erreichen wäre. Vorangegangene Lichtberechnungen für ein Oberlicht ergaben eine ins Gebäude geführte Lichtmenge von 315.000 klmh (Kilolumenstunde) im Winter und 85.000 klmh im Sommer (aufgrund der Verschattungsfunktion gelangt hier ausschließlich Diffusstrahlung ins Gebäude). Winterliche Transmissionswärmeverluste von 475 kWh stehen Energiegewinne von 2.374 kWh gegenüber. [9]
Somit kann die Technik, trotz der aufgetretenen Probleme, als erfolgversprechend eingestuft werden. |
Innenliegende Verglasung
Neben Heliostaten zur Lichtlenkung ins Gebäude tragen verglaste Innenwände zu einer Lichtleitung in die Klassenräume bei und erhöhen die Transparenz im Inneren des Gebäudes. Dadurch wird die offene und vom Austausch geprägte Lernatmosphäre des Science College auch architektonisch abgebildet. Zur Erfüllung der Schall- und Brandschutzanforderungen wurden die Öffnungsflächen reduziert und Gläser mit Schalldämmmaß von 41 dB bei einer Brandschutzqualität G30 eingesetzt.
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Verschattung mittels EControl-Sonnenschutzgläser
Die Fensterflächen, die nicht durch das Gebäude selbst verschattet werden, sollten mit elektrochromer Verglasung ausgestattet werden. Eine internationale Ausschreibung der elektrochromen Verglasung zusammen mit den Aluminiumfenstern wurde nach Kostenüberschreitungen von über 35 %, die sich aufgrund der Auslastung der Firmen während der Hochkonjunkturphase ergaben, eingestellt. Stattdessen wurden Vertragsverhandlungen mit einer Metallbaufirma geführt. Dadurch entstanden Verzögerungen im Bauablauf, zumal ein langer Vorlauf in der Produktion notwendig war. Die Lieferzeiten des Glases waren etwa zwei- bis dreimal so lang wie für eine Dreifachverglasung ohne Sonderfunktionen. Für das Projekt wurden die verwendeten Scheiben auf drei Formate standardisiert (Öffnungsflügel, Festverglasungen und Parallelogramm-förmige Scheiben), um eine Vorratshaltung im Falle von Scheibendefekten zu ermöglichen. Die Gesamtscheibengröße ist zudem begrenzt, so dass einteilige Verglasungen in Außentüren nicht mit elektrochromer Verglasung ausgeführt werden konnten.
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Handbedienelemente zur Steuerung der EControl-Gläser [7]
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Die Steuerungssysteme des EControl-Glases waren nicht anwendungsreif, weshalb im weiteren Planungsprozess eine gebrauchstaugliche Steuerung entwickelt wurde. Dabei war zu beachten, dass die Scheiben in relativ engen Zyklen angesteuert werden müssen, da ansonsten die Reaktion des Glases auf den Stromimpuls nicht mehr zuverlässig funktioniert. Auch wurde die Schwellentemperatur der Gläser heraufgesetzt, da sich die Scheiben in den Sommermonaten stark erhitzen und dann nicht mehr ansteuerbar waren.
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Durch einen intensiven Austausch zwischen Fachplaner und Anbieter konnte schließlich neben der vorgesehenen Steuerung über die Gebäudeleittechnik GLT hinaus auch der Eingriff durch den Nutzer (Handbedienebene) gelöst werden.
Schema zur Steuerung und Messdatenerfassung einer EControl-Verglasungseinheit [7]
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Vergleich der aktiven und inaktiven elektrochromen Verglasung [7]
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Aufgrund Bedenken seitens der Nutzer hinsichtlich des Einsatzes von EControl-Glas und der Wirkung auf die Raumatmosphäre wurden Vorrichtungen für einen nachträglichen, außenliegenden Sonnenschutz installiert. Ersten Messungen zufolge hat die elektrochrome Verglasung jedoch zu akzeptablen klimatischen Verhältnissen geführt. Auch wird die Blaufärbung der Gläser nicht als störend empfunden, vielmehr schätzen die Nutzer den jederzeit freien Ausblick in die Landschaft.
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Künstliche Beleuchtung
Für zwei Seminarräume im Erdgeschoss wurde in Zusammenarbeit mit dem Hersteller ein Konzept für eine den Tageslichtverlauf nachbildende Beleuchtung entwickelt. Bei den übrigen Räumen war dies aufgrund der dort eingesetzten Deckensysteme zur Ermöglichung einer Betonkerntemperierung nicht möglich.
Zur Nachbildung der unterschiedlichen Tageslichtstimmungen werden tageslicht- und warmweiße Leuchtstofflampen mit hohem indirektem Lichtanteil aufeinander abgestimmt. Die Auswirkungen auf das Lernverhalten sollen dabei untersucht werden. |
Die Steuerungssysteme des EControl-Glases waren nicht anwendungsreif, weshalb im weiteren Planungsprozess eine gebrauchstaugliche Steuerung entwickelt wurde. Dabei war zu beachten, dass die Scheiben in relativ engen Zyklen angesteuert werden müssen, da ansonsten die Reaktion des Glases auf den Stromimpuls nicht mehr zuverlässig funktioniert. Auch wurde die Schwellentemperatur der Gläser heraufgesetzt, da sich die Scheiben in den Sommermonaten stark erhitzen und dann nicht mehr ansteuerbar waren.
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Tageslichtabhängige Regelung der Beleuchtung (Quelle:Trilux)
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Nachdem die anfänglich programmierten Szenarien nicht zufriedenstellend waren, wurden in Zusammenarbeit mit dem Leuchtenhersteller, dem Betreiber und dem Solarinstitut Jülich neue Szenarien programmiert. Durch Fehlbedienungen an der raumweisen Fernbedienung kam es mehrmals zu Umprogrammierungen, die wiederum zu Irritationen der späteren Nutzer führten. Die Anlage wurde nochmals mit dem Werkskundendienst eingestellt.
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Akustik
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Geschlossene Abhangdecken verhindern den Strahlungsaustausch der thermisch aktivierten Betondecken. Für das Science College kamen deshalb senkrechte Akustikelemente, sogenannte Baffeln, zum Einsatz, die hinsichtlich ihrer akustischen Eigenschaften und dem Beleuchtungskonzept sowie des Gesamtkostenrahmens optimiert wurden. Zur Ausführung kamen 50 mm dicke Baffeln mit einer Höhe und in einem Abstand von 300 mm aus weiß lackiertem, gelochtem Metallblech. In den S1-Laboren wurden Baffeln mit geschlossener Oberfläche eingebaut. In zwei Seminarräumen mit großer Abhanghöhe wurden die Baffeln an abgehängte Schienen mit filigranen Distanzhaltern zur Beleuchtung montiert.
Die offene Deckengestaltung erfordert eine frühzeitige und detaillierte Planung sämtlicher Installationen, da die Anschlüsse sichtbar bleiben. |
Eine "Baffeldecke" in der Rohmontage
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In einigen Fluren und in den WC-Bereichen wurde offenes Streckmetall in ein industriell vorgefertigtes Halteraster gelegt. Im Bereich des Forums, in dem die akustischen Anforderungen denen des thermischen Strahlungsaustausches übergeordnet wurden, kam eine gelochte Gipskarton-Abhangdecke zum Einsatz.
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Zeitlicher Ablauf, Veränderungen hinsichtlich der Planungen |
Das Science College wurde sowohl nach EnEV 2007, als auch nach dem Passivhaus-Projektierungspaket energetisch berechnet. Wie aus der Gegenüberstellung ersichtlich, sind die berechneten Energiekennwerte kaum vergleichbar. Die Ursache wird in unterschiedlichen Eingabeparametern und Berechnungsvorschriften gesehen. Konkret werden genannt:
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Unterschiedliche Energiebezugsflächen: Bei den EnEV-Berechnungen wird die beheizte Nettogrundfläche herangezogen, während bei dem PHPP-Verfahren Verkehrs- und Technikflächen lediglich zu 60 % berücksichtigt werden. |
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Der Strombedarf für die Warmwasserbereitung wird in den Berechnungen zur EnEV 2007 nicht berücksichtigt, in denen zu PHPP allerdings schon. |
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Der Wärmerückgewinnungsgrad WRG der Lüftungsanlage wird in der EnEV Berechnung auf 75 % beschränkt, während in PHPP der tatsächliche WRG von 80 % berücksichtigt wird. |
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Die Luftmengen der Lüftungsanlage werden in den EnEV-Berechnungen anhand eines festen Nutzungsprofils nach DIN-V 18599 angegeben, in den PHPP-Berechnungen wird ein an die tatsächliche Nutzung angepasster Volumenstrom verwendet. |
Die berechneten Bedarfswerte werden anhand der gemessenen Energieverbräuche überprüft.
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Gegenüberstellung der Berechnungskennwerte nach EnEV 2007 und Passivhaus Projektierungs Paket - PHPP |
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EnEV 2007 |
PHPP |
Energiebezugsfläche EBF [m²] |
1.860 |
1.730 |
Thermische Hüllfläche [m²] |
3.342 |
3.366 |
Umbautes, beheiztes Volumen [m³] |
8.556 |
8.988 |
A/V [1/m] |
0,39 |
0,37 |
Spez. Transmissionswärmeverlust [W/m²K] |
0,23 |
0,23 |
Energiekennwert Heizwärme (Nutzenergie)[kWh/m²a] |
44,3 |
15,0 (ohne EControl) |
Endenergie gesamt [kWh] |
43.389 |
n.n. |
Primärenergie gesamt (fp=2,7) [kWh]
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117.149 |
n.n. |
Spez. Primärenergie [kWh/m²a] - Heizung - Lüftung - Beleuchtung - Hilfsstrom - Geräte - Warmwasser Gesamt Heizung (ohne WW), Lüftung, Hilfsstrom |
29,1 11,5 11,2 11,2 - - 63,0 51,8 |
11,0 - 18,6 13,9 (für Heizung u. Lüftung) 19,1 4,4 67,0 (ohne EControl) 24,9
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Kosten |
Zusätzlich zu den bereits bewilligen Fördergeldern von 1.030.702 Euro wurde seitens des Fördermittelgebers eine Aufstockung von 254.188 Euro sowie eine Laufzeitverlängerung bis Juni 2010 gewährt. Die Kosten teilten sich wie folgt auf die Gewerke auf:
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Gewerke KG 300 |
Nettokosten [EUR] |
Gesamt |
pro m² BGF |
Rohbau |
1.113.014,99 |
510,09 |
Fassadenbauarbeiten |
123.737,33 |
56,71 |
Dachabdichtung und Eindeckung |
187.055,81 |
85,73 |
Fliesenarbeiten |
9.324,22 |
4,27 |
Estricharbeiten |
39.591,86 |
18,14 |
Tischlerarbeiten |
77.171,55 |
35,37 |
Mobile Trennwand |
10.123,40 |
4,64 |
Metallbau |
Verglasungsarbeiten |
580.832,44 |
266,19 |
Glastrennwände |
63.816,98 |
29,25 |
Rauchschutzvorhänge |
41.035,42 |
18,81 |
Innentüren |
32.460,68 |
14,88 |
Schlosser |
114.277,15 |
52,37 |
Malerarbeiten |
28.359,02 |
13,00 |
Lichtbrunnen / Heliostate |
131.645,86 |
60,33 |
Bodenbelag |
105.189,05 |
48,21 |
Trockenbau |
182.934,25 |
83,84 |
Bühnenvorhang |
3.319,33 |
1,52 |
Gerüste |
18.437,64 |
8,45 |
Bautrocknung |
3.872,00 |
1,77 |
Bauendreinigung |
6.847,42 |
3,14 |
Bauschild |
3.260,48 |
1,49 |
Summe |
2.876.306,88 |
1.318,20 |
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Gewerke KG 400 |
Nettokosten [EUR] |
Gesamt |
pro m² BGF |
Sanitär |
55.157,73 |
25,28 |
Heizung |
83.442,57 |
38,24 |
Erdsonden |
27.744,46 |
12,72 |
Lüftung |
155.047,82 |
71,06 |
Elektroinstallation |
338.846,01 |
155,29 |
Förderanlagen / Aufzug |
40.200,00 |
18,42 |
Gebäudeautomation / GLT |
82.562,81 |
37,84 |
Summe |
783.001,40 |
358,85 |
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Gewerke KG 700 |
Nettokosten [EUR] |
Gesamt |
pro m² BGF |
Bauherrenaufgaben |
135.102,16 |
61,92 |
Vorbereitung der Objektplanung |
16.365,30 |
7,50 |
Architekten- und Ingenieurleistungen |
825.858,34 |
378,49 |
Planung PTJ |
193.042,33 |
88,47 |
Gutachten und Beratung |
Gebäudesimulation |
8.471,13 |
3,88 |
Vermesser |
4.200,00 |
1,92 |
Bodengutachter |
8.591,94 |
3,94 |
andere Sachverständige |
3.555,19 |
1,63 |
Allgemeine Baunebenkosten |
Prüfstatik |
21.116,16 |
9,83 |
Bauantrag |
29.922,02 |
13,71 |
Summe |
1.246.554,57 |
571,29 |
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Wie beurteilten Schüler ihre Lernumweltim Vergleich des "alten" Gymnasiums mit dem SCO-Neubau?
Die Abbildung zeigt die Beurteilung des Raumklimas durch die Schüler im alten Gebäude des Gymnasiums verglichen mit dem Raumklima des SCO. Nahezu alle Raumklimaparameter werden im SCO besser bewertet als im Gymnasium, nur bei der Lichtzufuhr schneidet das Gymnasium mit einer Wertung von 1,9 minimal besser ab als das SCO mit einer Wertung von 2,0. Die Temperatur im Sommer wurde im Gymnasium eher negativ bewertet (3,5), ebenso die Frischluftzufuhr (3,9). Im SCO ist die Temperatur im Sommer angenehmer geworden (2,5) und die Frischluftzufuhr hat sich etwas verbessert (3,4). Insgesamt fühlen sich die Schüler sowohl im Gymnasium (2,8) als auch im SCO (2,5) relativ wohl.
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Beurteilung der Lernumwelt im Vergleich von Gymnasiums-Gebäude und SCO
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Wie beurteilten Schüler und Lehrer ihre Lernumwelt im Vergleich der Zweit- und Drittbefragung?
Da die Befragung im Science College bereits mehrere Jahre zurückliegt, bot sich im Rahmen der Begleitforschung eine erneute Erhebung zur längsschnittlichen Betrachtung der Nutzerbewertung an. Die Abbildung zeigt die Beurteilung des Raumklimas durch die Schüler und Lehrer im Vergleich von Zweit- und Drittbefragung. Die meisten Raumklima-Paramter wurden von den Schülern ähnlich beurteilt wie von den Lehrern, jedoch bewerteten die Lehrkräfte in der Drittbefragung die Frischluftzufuhr und den Blendschutz schlechter als die Schüler. Insgesamt wird das Raumklima bereits in der Zweitbefragung recht positiv bewertet. In der Drittbefragung hat sich das Raumklima hinsichtlich der meisten Raumklimaparameter weiter verbessert. Beispielsweise wurde die Akustik noch positiver bewertet. Lediglich der Blendschutz hatte sich nach Meinung der Lehrkräfte verschlechtert (von 2,8 auf 3,4).
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Beurteilung der Lernumwelt im Vorher-Nachher-Vergleich
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Einbindung der Nutzer
Ein umstrittenes Thema war der "High-tech"-Charakter mancher innovativer Lösungen im SCO-Gebäude, so etwa der hohe Automatisierungsgrad bei Heizung, Lüftung und Beleuchtung. Aussagen der Lehrer hierzu: "Wer nicht bereit ist, sich mit der Technik zu beschäftigen, bekommt im automatisierten Gebäude nichts mit und wird nicht für Energie sensibilisiert." Aber auch die durchaus vorhandene Bereitschaft der Schüler zum Energiesparen könne bei dem hohen Automatisierungsgrad im SCO nur sehr begrenzt umgesetzt werden. Dies wurde auch in Gesprächen mit den Haustechnikern bestätigt. Es hat sich gezeigt, dass es kaum Energieeinsparungen gibt, wenn die Heizung heruntergefahren wird, weil das Gebäude so gut gedämmt ist. Die Lüftung funktioniert automatisch, man kann sie praktisch nicht beeinflussen. Nicht benötigte Beleuchtung auszuschalten, erübrigt sich, weil dies automatisch erfolgt, so dass hier kein Lerneffekt entsteht.
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Einbindung des Gebäudekonzeptes in den Unterricht
In der Junior-Ingenieurs-Akademie wurde intensiv auf die technischen Elemente des SCO eingegangen. "Wenn es das Haus nicht geben würde", so die Aussage eines Lehrers, "könnte man den Technikunterricht nicht so machen, wie er ist." Das Interesse an Technik und den MINT-Fächern (Mathematik – Informatik – Naturwissenschaft – Technik) führte auch bei der Befragung der Schüler zu einer besseren Gesamtbeurteilung des Gebäudes und des Raumklimas.
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Stand:
Erstbefragung |
Gruppendiskussion |
Zweitbefragung Drittbefragung |
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[√ = abgeschlossen]
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Zum Download bereit gestellt: |
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Ergebnisdarstellung der Sozialwissenschaftlichen Begleitforschung |
PDF-Datei, 558 KB
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Im Science College Overbach erfolgte von Januar 2012 bis März 2014 im Rahmen des Intensiv-Monitorings die Aufzeichnung der Messdaten sowohl zur Validierung des Energiekonzepts, als auch zur Bewertung der Behaglichkeit und zur Ermittlung des Nutzerverhaltens. Eine Teilmenge der erfassten Datenpunkte wird visualisiert, indem von einigen Unterrichtsräumen der Verlauf der stündlichen Mittelwerte der Raumlufttemperatur und der CO2-Konzentration graphisch aufbereitet werden. Ferner sind die nutzflächenbezogenen kumulierten End- und Primärenergieverbräuche für die benötigte Hilfsenergie und die Beheizung dargestellt. Die zusätzliche Ausgabe der Messdaten als Excel-Tabelle ermöglicht eine individuelle Präsentation der Messdaten.
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Visualisierung der Messdaten: daten.eneff-schule.de/Overbach.aspx
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